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Das Zeitlose Wunder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Zeitlose Wunder

 

 

 

 

 

 

Das Zeitlose Wunder

 

Die meisten Menschen auf der Welt nehmen sich als eigenständige, von der Welt und einander getrennte Wesen wahr.  

 

Dieses ‚Ich‘ erfährt sich als eine Art Instanz, als etwas, das wirklich zu existieren scheint und über eine eigene Essenz verfügt. Die grundlegendste Wahrnehmung dabei ist ‚Ich bin‘. Normalerweise wird das noch ergänzt von ‚so und so‘ oder ‚dies und das‘ oder ‚mal so, mal so‘. Aber es ist dieses erste ‚Ich bin‘, das den Grundstein für die Wahrnehmung des Getrenntseins bildet. Dieses scheinbar getrennte Ich lebt in einer künstlichen Realität aus Raum und Zeit. Es hält sich selbst für etwas real Existierendes und es ist diese Wahrnehmung, die es glauben lässt, dass zum Beispiel auch das Universum und die sich darin befindlichen Objekte, Abläufe, Prozesse, real existierende, voneinander getrennte, höchstens in Beziehung stehende Dinge sind.

 

Diese Wahrnehmung, die Wahrnehmung jemand zu sein, ist nicht real und kann sozusagen von heute auf morgen nicht mehr auftauchen. Zusammen mit dem scheinbaren Ich verschwindet die Wahrnehmung einer Welt, die nur real ist und es verschwinden alle übrigen Konstrukte des scheinbaren Ich: Zeit, Raum, Ursache und Wirkung, Sinn und Bedeutung. Was übrig bleibt, ist DAS. Das, was erscheint. Das, was nichts und alles ist. Keinen Grund und keine Ursache hat, sondern einfach nur ist.

 

Das ist die Geschichte der Befreiung.

 

Natürlich gibt es so etwas wie Befreiung nicht. Da ist niemand, der befreit werden könnte. Da ist nur, was erscheint. Das ist Einheit, Vollkommenheit. Was erscheint, erscheint einfach nur. Es erscheint außerhalb von Zeit und außerhalb von Raum. Es kommt nirgendwo her und geht nirgendwo hin. Da ist keine Bewegung in Zeit und Raum, noch ist da Stillstand. Es ist lebendige Vibration. Einheit. Es ist nicht Etwas, aber dieses Nicht-Etwas ist alles, was es gibt.

 

Das scheinbare Ich hat dazu keinen Zugang. Es kann sich eben nur als Ich, als das, was scheinbar getrennt ist, wahrnehmen. Das ist das Dilemma. Jeder Versuch, den das scheinbare Ich scheinbar unternimmt, um endlich eins zu werden, ist zum Scheitern verurteilt. Ja, der Hunger nach Einheit mag für eine kurze Zeit gestillt sein, durch Macht, durch Sex, Geld, spirituelle Erfahrungen, scheinbare Erkenntnis, Stille der Gedanken, Glücksgefühle, den Glauben und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, der Glaube auf einem, womöglich dem richtigen Weg zu sein, aber die Wahrnehmung jemand zu sein, die grundlegende Wahrnehmung von scheinbarer Trennung bleibt. Jeder Schritt, den das scheinbare Ich glaubt, gehen zu müssen, um Einheit zu erfahren, und sei er auch noch so klein, ist ein Schritt zu viel.

 

Natürlich ist da niemand, der getrennt ist und deshalb sucht. Da ist nur Einheit. Es ist Einheit, die als scheinbare Suche nach Einheit erscheint. Da ist kein Ich und es gibt keine Schritte. Das scheinbare Ich wird niemals etwas überbrücken - denn da ist niemand - und 'ohne Ich' gibt es nichts zu überbrücken. Da ist nur Einheit.

 

Dieser Jemand, der da glaubt zu sein – und sich auch absolut so wahrnimmt – ist nicht jemand. Da ist kein getrenntes Ich. Da ist nur, was erscheint. Vor dem Computer sitzen und einen Text lesen. Das ist Einheit, die als das – vor dem Computer sitzen und einen Text lesen - erscheint. Das ist Gott, das ist Vollkommenheit, das ist Fülle. Das ist Das Zeitlose Wunder!         

 

                                                                      - Andreas im Februar 2012